Rechtsextremismus verstehen, erkennen und bearbeiten gelingt nur, wenn man die regionalen Bezüge und Vernetzungen von Neonazis einbezieht und zur Grundlage einer gemeinsamen regionalen Arbeit erhebt. In diesem Sinne wirkt die in Ratzeburg angestoßene Initiative einer kreis- und länderübergreifenden „Regionalkonferenz Rechtsextremismus“, die bereits dreimal in unterschiedlichen Orten mit großen Teilnehmerzuspruch durchgeführt werden konnte, letztmalig im vergangenen Jahr in Lübtheen. Ihr Ziel ist es, in der Region Stormarn, Lübeck, Lauenburg, Nordwestmecklenburg, Ludwigslust und auch darüber hinaus einen Austausch und eine Zusammenarbeit von staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren zu etablieren.
Rund 80 Experten und politisch engagierte Menschen tagten im vergangenen Jahr auf der 3. Regionalkonferenz Rechtsextremismus in Lübtheen
© Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratieförderung
Auf Einladung der Landkreises Nordwestmecklenburg, der Stadt Grevesmühlen, des RAA Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg (Ludwigslust), des Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus Schleswig-Holstein und des Ratzeburger Bündnisses wird dieser Prozess, aus dem sich schon viele enge Kooperationskontakte ergeben haben, auch in diesem Jahr fortgesetzt, am 01. März 2014 in der Malzfabrik in Grevesmühlen.
Erneut werden rund 90 Experten und politisch engagierte Menschen in verschiedenen Workshops über Strategien gegen Rechtsextremismus diskutieren. Im Fokus stehen dabei Themen wie die anstehende Europawahl im Lichte des erstarkenden Rechtspopulismus, Umgang mit Rechtextremismus im Sport, die alltägliche Auseinandersetzung mit Rechtsextremisten vor Ort sowie die präventiven Möglichkeiten von demokratiepädagogischen Angeboten in Schulen und der Erwachsenenbildung. Die Workshops werden geleitet von erfahrenen Fachleuten aus der Region aber auch überregionalen Experten, wie zum Beispiel vom DEMOS – Brandenburgisches Institut für Gemeinwesensberatung/ mbt Neuruppin oder der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik. Der amtierende Landrat Gerhard Rappen wird die Gäste begrüßen und Journalist Andreas Speit mit einem einführenden Vortrag zum Rechtspopulismus in Europa beginnen.
Die Teilnahme an der Regionalkonferenz ist nur auf Einladung möglich. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen. Ist ein solcher Ausschluss bereits in der Einladung erfolgt, kann die Veranstaltungsleitung die ausgeschlossenen Personen daran hindern, an der Veranstaltung teilzunehmen. Wollen sie den Veranstaltungsort dennoch betreten, kann die Veranstaltungsleitung mit Hilfe der Polizei die unerwünschten Personen vom Veranstaltungsort entfernen lassen.