Am kommenden Samstag laden der Verein Miteinander leben e.V. Mölln, das Ratzeburger Bündnis, das Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg in der Trägerschaft des RAA sowie das Regionale Beratungsteam Lübeck (RBT SH / AWO) zur neunten Ausgabe der „Regionalkonferenz Rechtextremismus und Demokratieförderung“, die in diesem Jahr in der Rudolf-Tarnow-Schule in Boizenburg Station macht.
In ihrem fünften Jahr gilt die „Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratieförderung“als die größte Plattform in Norddeutschland zur länderübergreifenden Vernetzung und Auseinandersetzung mit Themen wie Rassismus, Rechtspopulismus und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF). Zivilgesellschaft und Politik, Verwaltung und Vertreter aus Wirtschaft, Kirche, Gewerkschaften, sozialen Verbänden und Friedensbewegung kommen hier an wechselnden Orten zusammen. Der Austausch mit Fachkräften aus der Praxis der Demokratieförderung steht neben der Entwicklung von alltagsnahen Strategien gegen die Abwertungsideologien der extremen Rechten im Zentrum der Tagung. Mehr als 1.000 MultiplikatorInnen aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden so in den zurückliegenden Jahren bereits im Bereich der Demokratiestärkung fortgebildet.
Das Jahr 2017 war geprägt von rechtspopulistischen Wahlerfolgen. Im ländlichen Raum sind Rechtsextremismus, Rassismus, Abwertung und Hass gegenüber Minderheiten seit langem verwurzelt. Diesen Tendenzen wirken die Mitglieder diverser Demokratiebündnisse, Engagierte in der Menschenrechtsarbeit und Demokratieverstärker entgegen. Als größtes Netzwerk- und Austauschforum zur Demokratiearbeit in Norddeutschland bietet die Regionalkonferenz Fachwissen und Umgangsstrategien an. Aktive aus Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg werden sich hierzu in sieben Workshops austauschen.
Dr. Daniel Trepsdorf, Leiter des Regionalzentrums Westmecklenburg, betont: „Gerade in einer Zeit, wo rechtsoffene, rechtspopulistische, und rechtsextreme Ideen Auftrieb erhalten, ist es wichtig, dass sich progressive zivilgesellschaftliche Akteure vernetzen. Es geht darum, Argumente, Ideen und Position auszutauschen, die dabei hilfreich sind, unseren sozialen Nahraum demokratisch und mit Respekt zu gestalten.“
Thematisch befassen sich die Workshops daher mit den Themen Alltags- und institutionellem Rassismus, der Begegnung von Hass in Institutionen und auch im Internet, der besonderen Rolle von Frauen im Rechtsextremismus sowie Strategien zur erfolgreichen Kampagnenarbeit von Bündnissen im ländlichen Raum. Weiterhin werden Vertreterinnen und Vertreter der „Partnerschaften für Demokratie“ (PfD) ihre Unterstützungskonzepte vorstellen und die Fördermöglichkeiten des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erörtern.
Die 9. Regionalkonferenz Rechtsextremismus selbst wird durch die „Partnerschaften für Demokratie“ in Boizenburg, im Kreis Herzogtum Lauenburg, in Lauenburg-Büchen-Lütau und in Ratzeburg – Amt Lauenburgische See im Rahmen dieses Bundesprogramms „Demokratie leben!“ unterstützt, ebenso durch die Bundeszentrale für politische Bildung. Die Teilnahme erfordert eine verbindliche Anmeldung unter www.raa-mv.de/regionalkonferenz2017. Die Veranstalter behalten sich vor, Personen, die der rechtsextremen Szene zugeordnet werden können, von der Teilnahme an der Regionalkonferenz auszuschließen.