15. November 2025, 09:30 – 16:00 Uhr
Malzfabrik‘, Börzower Weg 1-3, 23936 Grevesmühlen

Die Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratiestärkung macht am 15.11.2025 zum zweiten Mal in ihrer Geschichte Station in Grevesmühlen. Sie folgt einer Einladung der Partnerschaft für Demokratie des Kreises Nordwestmecklenburg. Einen Tag lang lädt sie demokratisch engagierte Menschen aus der Zivilgesellschaft, des kommunalen Ehrenamtes sowie aus hauptamtlichen Institutionen in einen breiten Austausch zur Wissensvermittlung, zur gegenseitigen Stärkung und zur Vernetzung. Das Organisationsteam der Regionalkonferenz und die Verantwortlichen der Partnerschaft für Demokratie haben gemeinsam ein Konferenzprogramm im Workshopformat entwickelt, dass sich praxisnah und fachlich fundiert mit aktuellen Herausforderungen von Rechtsextremismus in Gesellschaft, Schule, Kommunalpolitik und Verwaltung befasst. Ebenso werden Strategien zur Überwindung von Rassismus im ländlichen Raum diskutiert. Die Regionalkonferenz möchte zudem Initiativen bei ihrer Arbeit gegen Rechtsextremismus mit fachlichen Beitragen unterstützen, so zu Strategien der extremen Rechten, zu rechtlichen Handlungsoptionen oder zum Umgang mit Bedrohung und Gewalt durch Rechtsextreme.

Informationen & Programm

Folgt in Kürze!

Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratiestärkung

Die Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratiestärkung wurde 2012 in Ratzeburg als Ergebnis eines länderübergreifenden Fachaustausches von Städten und Gemeinden zum Thema Rechtsextremismus gegründet. Sie versteht sich als Bildungs- und Erfahrungsraum für die engagierte Zivilgesellschaft und hat bis 2024 auf insgesamt 15 Regionalkonferenzen über 1.750 Teilnehmer*innen als Multiplikator*innen gegen Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus handlungsorientiert geschult, überregional vernetzt und fachlich-inhaltlich fortgebildet. Die Regionalkonferenz wandert dabei durch den norddeutschen Raum mit Stationen in Ratzeburg (2012, 2013, 2018), Lübtheen (2013), Grevesmühlen (2014), Bargteheide (2014, 2022), Lübeck (2015, 2023), Mölln (2015), Wismar (2016), Boizenburg (2017), Lauenburg (2019), Schönberg/Mecklenburg & online (2021) sowie Parchim 2024.

Die Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratiestärkung wird getragen durch ein überregionales Organisationsteam, das sich für die jährliche Konferenzausrichtung verantwortlich zeigt. Dazu gehören die Stadt Ratzeburg und das angeschlossene Ratzeburger Bündnis, das RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, das Regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Lübeck der AWO-SH, der Verein Miteinander leben e.V. in Mölln, die Partnerschaften für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen und der Stadt Lauenburg sowie der Fachdienst Familie und Schule, Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn.

Workshops

Folgende Workshops haben wir für Sie vorbereitet:

Workshop 1

Jugendworkshop

Das Jugendbeteiligungsgesetz Mecklenburg-Vorpommern verpflichtet Kommunen, Kinder und Jugendliche an allen sie betreffenden Entscheidungen zu beteiligen. Doch wie sieht das konkret in der Praxis aus? Welche Rechte haben junge Menschen? Und wie können Beteiligungsformate vor Ort sinnvoll gestaltet werden?

Im Workshop gibt Michael Steiger vom Beteiligungsnetzwerk MV einen Überblick über die rechtlichen Grundlagen und praxisnahe Impulse zur Umsetzung des Gesetzes auf kommunaler Ebene. Gemeinsam mit den Teilnehmenden werden Herausforderungen und Möglichkeiten der Beteiligung diskutiert, erfolgreiche Beispiele vorgestellt und Ideen für die eigene Kommune entwickelt.

Referent: Beteiligungsmoderator Michael Steiger „Finder“ Beteiligungsnetzwerk MV

Workshop 2

Mit dem Recht gegen Rechts

Wie rechtsextreme Akteure die Demokratie aushöhlen und was wir dagegen tun können
Die Einstufung der AfD als gesichert rechtsextrem sowie ein mögliches Verbotsverfahren werden derzeit intensiv diskutiert. Gleichzeitig nutzt die Partei gezielt ihr politische Macht, um Handlungsspielräume für unliebsame zivilgesellschaftliche Akteure oder Schulen einzuschränken: Vereinen wird ihre Gemeinnützigkeit abgesprochen, wenn sie sich politisch äußern, Lehrkräfte werden Verstöße gegen ihre vermeintliche Neutralitätspflicht vorgeworfen, wenn sie Rechtsextremismus und die AfD thematisieren. Zudem versucht die Partei gezielt, Förderprogramme wie Demokratie Leben zu bekämpfen. Im Workshop wird der Sachstand zur Einstufung der Partei sowie ein mögliches Verbotsverfahren erörtert. Anhand konkreter rechtlicher Fallbeispiele sollen zudem Strategien der extremen Rechten und mögliche Handlungsoptionen dargestellt und die Fragen der Teilnehmenden diskutiert werden.

Moderation und Referenten: Stefan Kollasch (RAA Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern e.V.), Torsten Nagel (Regionales Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Schleswig-Holstein), Alexander Hoffmann (Rechtsanwalt)

Workshop 3

Bedrohung und Gewalt durch Rechtsextreme

Solidarität muss praktisch werden – aber wie eigentlich?

Nach einem rechten, rassistischen oder antisemitischen Angriff stehen die Betroffenen häufig vor vielen verschiedenen Herausforderungen gleichzeitig. Für mögliche Unterstützer*innen stellt sich dann die
Frage: „Wie kann ich die Betroffenen jetzt eigentlich unterstützen?“

Wir wollen diese Frage in unserem Workshop gemeinsam angehen und anhand von Fallbeispielen schauen, wie eine Fokussierung auf die Betroffenenperspektive auch in der praktischen, zivilgesellschaftlichen Arbeit aussehen kann.

Referent*innen: LOBBI – Landesweite Opferberatung Beistand und Information für Betroffene rechter Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern e.V. / ZEBRA – Zentrum für Betroffene rechter Angriffe e.V.

Workshop 4

‚Rassismus überwinden‘
Konzepte für eine strukturierte Antirassismusarbeit in ländlichen Raum entwickeln

Unter dem Titel »Rassismus überwinden« hat sich in Ratzeburg und Mölln eine Arbeitsgruppe zusammengefunden, die in einem vernetzten Vorgehen Konzepte für eine wirksame Antirassismusarbeit im ländlichen Raum entwickeln will. Grundlage ist ein gemeinsamer Arbeitsplan, der in der ‚Europäischen Stadtkoalition gegen Rassismus – European Coalition of Cities against Racism‘ (ECCAR) spezifisch für diese Aufgabenstellung entwickelt wurde. Er umfasst sowohl die Perspektive von Betroffenen als auch die Perspektive der Mehrgesellschaft und skizziert Arbeitsfelder wie Erreichbarkeit, Beratung, Sensibilisierung, Dokumentation und Empowerment.

Im Workshop soll der entwickelte Arbeitsplan und das damit verbundene, vernetzte Vorgehen vorgestellt werden. Erste Ergebnisse der beteiligten Arbeitsgruppen werden präsentiert. Dazu soll exemplarisch zum Kapitel ‚Erreichbarkeit der Mehrgesellschaft‘ für die Antirassismusarbeit im ländlichen Raum gearbeitet werden, mit einem besonderen Fokus auf die Einbindung von Entscheidungs- und Verantwortungsträger*innen.

Referent: Evans Gumbe, Interkulturelle Trainer in der Antirassismusarbeit

Workshop 5

Engagement gegen Rechtsextremismus in Bewegung – Erfahrungen teilen, Leerstellen benennen

Wo steht unser Engagement? Was wirkt wirklich? Was hat sich bewährt – und wo bleiben wichtige Aspekte unbeachtet? Im Workshop reflektieren wir gemeinsam praktische Erfahrungen, hinterfragen bestehende Maßnahmen und machen blinde Flecken sichtbar. Angesichts der fortschreitenden Normalisierung des Rechtsextremismus ist es entscheidend, dass demokratisches und menschenrechtsorientiertes Engagement breit und wirksam ist – auch über die eigenen Strukturen hinaus. Im Zentrum steht die Frage, wie demokratische Zivilgesellschaft zukunftsfähig und handlungsstark bleibt – kritisch, offen und partizipativ. Eingeladen sind nicht nur Initiativen und Bündnisse, sondern auch Organisationen und Einzelpersonen. Ein Workshop für alle, die dranbleiben.

Moderation: Johannes Marhold, RBT Lübeck,
Daniel Trepsdorf, RAA M-V, Rike Nagel: KJR Herzogtum Lauenburg, PfD Stadt Lauenburg

Workshop 6

„Are the kids al(l) right?“ – ein Workshop zum Umgang mit rechtsextremen Jugendlichen im Kontext Schule und Sozialer Arbeit

Im Workshop werden wir uns gemeinsam die Elemente rechtsextremer Ideologie ansehen sowie Möglichkeiten des pädagogischen Umgangs mit ebendieser Klientel untersuchen.

Referent: Mitch Dailey Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg

‚Spaces‘ – Offene Austauschräume

Im Anschluss an die Workshop-Phase wird die Regionalkonferenz in einem offenen Format weitergeführt, das zum Austausch und zur Vernetzung einlädt. Aus den geschlossenen Workshopräumen werden ‚Spaces‘. Die Konferenz bietet einen Rahmen, in dem die Teilnehmer:innen themenbezogen ihre Erfahrungen, Fragen oder Herausforderungen diskutieren können. So entsteht ein Austausch auch mit den anwesenden Expert:innen und den anderen Teilnehmer:innen, die in anderen Workshops waren. Mit den ‚Spaces‘ trägt die Regionalkonferenz den immer wieder und vielfach geäußerten Wunsch Rechnung, an verschiedenen Aspekten arbeiten zu können.

Anmeldung

Anmeldung bitte bis zum 03.11.2024 unter: miteinander.leben@t-online.de oder telefonisch unter: 03871 722-1603.

Workshopwahl:

Geben Sie bitte an, an welchem Workshop Sie teilnehmen möchten. Geben sie bitte auch eine Ersatzwahl an, falls ein Workshop schon ausgebucht sein sollte.

Sie bekommen eine Bestätigung, wenn Ihre Anmeldung angenommen wurde.

Anfahrt & Parken

Kostenfreie Parkplätze stehen zur Verfügung.
Anschrift: Börzower Weg 1-3, 23936 Grevesmühlen

Hinweis des Veranstalters

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind bzw. mit solchen stören, den Zutritt zur Regionalkonferenz zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Begleitprogramm zur 16. Regionalkonferenz

Ankündigung folgt!